Traditionell werden in den Feuerungsanlagen Brennstoffe mit Kohlenwasserstoffverbindungen (z.B. Holz, Braunkohle, Steinkohle, Heizöl und Erdgas) verwendet.
Je nach technischem Entwicklungsstand der Feuerungseinrichtung verläuft der Verbrennungsvorgang mit mehr oder weniger Teerentwicklung ab. Teer, aber auch Ruß und schwarzes Pech sind unverbrannte Kohlenwasserstoffe, die sich u.a. wegen zu niedriger Verbrennungstemperatur oder Sauerstoffkonzentration nicht entzündet haben und sich an der Innenfläche des Kamins ablagern. Hierdurch entsteht der so genannte Glanzruß.
Eine regelmäßige Entfernung dieser Schicht muss von einem Schornsteinfeger vorgenommen werden. Wird dies nicht gemacht, kann es zu einer Entzündung der Rußschicht kommen.
Diese wird begünstigt durch Verbrennung
- von langflammigem Brennstoff wie z. B. Nadelhölzern (Funken und/oder Flammen gelangen bis in das Rauchrohr und in den Kamin)
- bei stark windigem Wetter durch Erhöhung der Zuggeschwindigkeit im Kamin
- von feuchtem Holz
- von lackiertem Holz
- von (Haus-)Müll
- mit nicht ausreichender Sauerstoffzufuhr
- beim Nachheizen bleibt die Zugluftöffnung zu lange geöffnet, wodurch sich die Abgastemperatur stark erhöht
- baulichen Mängeln am Kamin
Einen Kaminbrand erkennt man an
- langen Flammen, die aus dem Kamin schlagen
- dichtem schwarz-gelben Rauch, der aus der Kaminmündung quillt
- starkem Funkenflug und Rauchentwicklung
- einer hohen Außentemperatur der Kaminwange
Solche Anzeichen bemerken die Hausbewohner oft nicht selbst. Vielmehr sind es die Nachbarn oder Passanten, die eine Alarmierung der Feuerwehr veranlassen.
Was tun bei einem Kaminbrand?
- unverzüglich den Notruf 112 wählen
- die Menschen im betroffenen Gebäude verständigen und warnen
- das betroffene Gebäude muss umgehend evakuiert werden!
Was macht die eintreffende Feuerwehr?
Die naheliegendste Brandbekämpfung mit Wasser, Schaum oder Sonderlöschmittel führt bei Kaminbränden nur zu einer Verschlechterung der Situation. Die hohen Temperaturen im Schornstein während einem Kaminbrand, lassen das Wasser schlagartig verdampfen. Der geringe Querschnitt des Kamins kann den explosionsartig entstehenden Wasserdampf nicht schnell genug abführen, so dass es hier zu einem Aufplatzen des Kamins führen kann. Daher lokalisiert die Feuerwehr sogenannte Sekundärbrände.
Unmittelbar angrenzende Möbelstücke oder auch Bauteile können in Brand geraten. Es werden daher die angrenzenden Bauteile gründlich kontrolliert und alle beweglichen und brennbaren Teile aus dem Umfeld des Kamins entfernt. In jedem Stockwerk werden Mitglieder der Feuerwehr mit Kleinlöschgeräten die Gefahrenlage beobachten, um etwaige Brände bereits in der Entstehungsphase sofort zu bekämpfen.
Zum Eigenschutz ist in den meisten Fällen sogar Atemschutz unerlässlich. Häufig kommt auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz, damit versteckte Brände und Glutnester in Zwischenräumen/-decken erkannt werden. Die zuständige Leitstelle verständigt bei einem Kaminbrand parallel immer auch den diensthabenden Bezirkskaminkehrermeister, der den Brand sowie den Schornstein begutachtet und das kontrollierte Ausbrennen beaufsichtigt.
Wie kann ich einem Kaminbrand vorbeugen?
- nur trocken gelagertes Holz mit einer Restfeuchte von weniger als 20% verwenden
- die Heizungsanlage regelmäßig von einem Fachmann warten lassen.
- den Kamin regelmäßig (mindestens einmal pro Jahr) vom Kaminkehrer säubern und inspizieren lassen. Es besteht eine gesetzliche Kehrpflicht!
- unbedingt ausreichende Anzahl Rauchmelder installieren, um zu jeder Tages- und Nachtzeit rechtzeitig gewarnt zu werden
Bild: Hirsch, J.